Veranstaltung: | Mitgliederversammlung am 5.Juni 2019 |
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Tagesordnungspunkt: | 5. Anträge |
Antragsteller*in: | R.Landele, T.Kretzer |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 01.06.2019, 11:21 |
A6: Gleichberechtigung und politische Teilhabe von Frauen nachhaltig voran bringen
Antragstext
Aufgabe des AK ist die Förderung der Gleichberechtigung UND die Förderung der
Teilhabe von Frauen an den politischen Prozessen und politischer Macht innerhalb
unseres Stadtverbandes. Dies bedeutet, Ursachen für die Benachteiligung von
Frauen in der Politik zu diskutieren und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Begründung
Seit Jahrzehnten erleben wir die Jammerei darüber, dass Frauen auch bei den Grünen (Trier) nicht
genug politisches Gewicht haben. Zu recht! Aber die Jammerei gibt es immer nur, wie in der
Vergangenheit, kurz vor Wahlen - ob nun Wahlen von Mandatsträger*Innen oder interne Wahlen,
wie z.b. den Vorstand.
Nur: immer wieder mal auf irgendeiner MV darüber zu jammern und immer wieder die gleichen
Gedanken dazu zu wälzen, ist doch ein Offenbarungseid: wenn man ein solches strukturelles
Problem angehen will, dann benötigt man auch ein strukturelles „Gegengewicht“, eine Struktur,
welche sich um dieses Problem konzentriert kümmert. Haben wir nie gemacht bzw. installiert in
Trier...warum? Wollten es die Männer nicht? Wer hat die Frauen gehindert? Niemand!
Was mich (Rainer) betrifft, weiß ich warum: weil ich ein Kerl bin und ich es immer ein wenig
absurd fand, da voran zu preschen, so etwas zu organisieren – eben als „Mann“. Aber nach dem,
was bei uns in den letzten Monaten passierte, sage ich halt jetzt einfach: okay, wir brauchen ein
solches „Gremium“ - besetzt mit Männern & Frauen & allen die sich anders verstehen -, welches
sich um diese Sache langfristig (=mit langem Atem!) kümmert. Solche ad-hoc Kämpfe, wie auf der
Listenaufstellung, wo manche auf einmal das Frauenstatut entdecken und dann auch noch falsch
verstehen, bringen die Sache jedenfalls nicht voran.
Die Ernte einer kontinuierlichen Arbeit, dieses sich „Kümmern“, fahren wir dann hoffentlich in 10,
20 Jahren ein – wenn Frauen nicht mehr nur voller Elan bei uns einsteigen in die politische Arbeit,
sondern dann auch bei uns bleiben für viele Jahre, Jahrzehnte.
Zum Abschluss noch folgende Anmerkung: ich empfinde es schon als eine Frechheit, der
Stadtratsfraktion und den Grünen in Trier zu unterstellen, sie hätten in der Vergangenheit nicht
(genug) für die Gleichberechtigung von Frauen gekämpft. Auch das Frauenstatut ist ja keine
Neuentdeckung, sondern wird in Trier seit Jahrzehnten angewendet. Nur haben wir offensichtlich
neuerdings eine Situation, in der es ein leichtes ist, zu behaupten, das Frauenstatut würde verletzt –
von Leuten, die es augenscheinlich gar nicht kennen. Von Leuten, die nicht schon Jahrzehnte für
Gleichberechtigung kämpfen und nichts über die Vergangenheit der Trierer Grünen wissen. Ich
empfinde sowas als Diffamierung (wie es ja auch gemeint ist!) – und reagiere entsprechend pissig.